Eine Mutter mit ihrem Kind! Orangutans bekommen nur alle acht Jahre ein Kind.
Das wir dies nun sehen können, ist etwas ganz Besonderes.
Und anscheinend kommen wir auch noch mitten in der Kletterstunde zu Besuch.
Klettern lernen ist eine der wichtigsten Übungen, wenn man 30 Meter über dem Grund lebt. Sonst wird es lebensgefährlich.
Du kannst auch sehen, wie vorsichtig das Kind beim üben ist:
Erstmal auf Mutter!
Um einander in den hohen Bäumen nicht zu verlieren, lassen sich Mutter und Kind die ersten drei Jahre nie los. Sie haben die ganze Zeit Körperkontakt.
Orangutanmütter sind sehr, sehr geduldige Mütter. Im Gegensatz zu anderen Affen werden sie niemals böse und bleiben immer ruhig. Sie sind die ganze Zeit mit ihrem Kind alleine und müssen ihm ohne Unterstützung oder Hilfe alles beibringen, was sie selber auch wissen. Zum Beispiel welche Früchte genießbar sind, wie man klettert, welche Tiere Freund und Feind sind und noch mehr solcher Geheimnisse des Urwaldes. Wenn Du sowas nicht weißt, überlebst Du es nicht lange alleine. Manche Pflanzen und Tiere sind nämlich ganz schön giftig und gefährlich für einen Orangutan.
Wenn das Kind das alles weiß, sind ungefähr acht
Jahre ins Land gezogen. Solange bleiben Mutter und Kind beieinander und dann wird das zweite Kind geboren, das dann nach aller Aufmerksamkeit fragt. Manchmal geht das erste Kind noch eine zeitlang mit seiner Mutter und kleinem Geschwisterchen mit. Aber sobald es in die Pubertät kommt - das ist bei den Männchen mit 10 Jahren und bei den Frauchen mit 8 Jahren - entdecken sie spannendere Dinge. Dann gehen sie ganz und gar ihren eigenen Weg und kommen auch nicht mehr zu der Mutter zurück. Manche brauchen etwas mehr Zeit und dann ist die Geduld der Mutter schnell am Ende: Sie macht unmißverständlich deutlich, daß es langsam wirklich Zeit wird, zu verschwinden.
Und das tun wir jetzt auch. Wir sind schließlich nur zu Besuch!
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