Und doch passiert es! Orangutanbabys sehen total lieb aus und verhalten sich beinahe genauso wie Menschenkinder.
    Darum wollen viele Menschen, obwohl es verboten ist, gerne ein Orangutanbaby als Spielkameraden für ihr eigenes Kind.
    Auch viele Menschen, die selbst keine Kinder bekommen können, denken daß sie durch die Erziehung eines Orangutanbabys die Lösung ihrer Probleme gefunden haben.

    Diese Leute bezahlen viel Geld für so ein Äffchen und ihnen wird erzählt, daß sie in Zoos geboren sind. Die Geschichte wird gerne geglaubt, aber sie stimmt nicht. Orangutans bekommen viel zu selten Kinder in Gefangenschaft. Passiert es dann doch einmal, wollen Zoos die Babys dann auch behalten, weil sie damit viele Besucher locken können.

    Aber wo kommen die Orangutanbabys dann her?

    Die Orangutanbabys werden direkt aus dem Urwald geholt.
    Und zwar geschieht das so:

    Orangutanmütter bekommen immer nur ein Kind, welches sie die ersten drei Jahre seines Lebens kaum loslassen. Die Beiden haben immer körperlichen Kontakt. Das ist auch sehr wichtig, denn sie leben ohne die Gesellschaft von anderen Orangutans und dürfen sich in den hohen Baumgipfeln nicht verlieren.

    Es wäre ein bißchen schwierig auf die Bäume zu klettern um der Mutter ihr Kind wegzunehmen. Man muß dann 30 Meter hoch klettern und außerdem gibt sie es dann nicht einfach so an Menschen. Wenn es Dir trotzdem glückt, folgt sie Dir sogar bis in die großen Städte um es wieder zurück zu holen.

    Menschen haben dafür eine andere Methode gefunden:
    Die Mütter werden einfach vom Grund aus tot geschossen.
    Das wurde in Indonesien mit Tausenden getan und geschieht immer noch.
    Oft treffen die Jäger ihr Ziel nicht gut, und sie schießen das Kind aus Versehen auch tot.
    Oder das Kind fällt mit seiner toten Mutter aus den hohen Bäumen und landet selbst auch tot auf dem Grund.



    Die Leute, die ein Orangutanbaby kaufen, werden schnell enttäuscht:

    Ein Orangutan ist absolut kein Haustier und sicherlich kein Erzatz für ein Menschenkind.
    In Gefangenschaft wird er agressiv, und er ist eigenlich nur als Baby süß und lieb. Erwachsene Orangutans wiegen bis zu 100 kg, müssen sehr viel essen und sind auch nicht mehr zahm.
    Darum geht das nur kurze Zeit gut. Sobald das Baby größer wird, wird es eingeschlossen, und versuchen seine "Eltern" zu vergessen daß es besteht.
    Oft werden die Babys geschlagen und bekommen Menschenessen. Das vertragen sie überhaupt nicht, und sie sind dann auch meistens mehr tot als lebendig, wenn sie gefunden werden.

    In Indonesien haben nun ein paar Leute angefangen für das Bestehen des Orangutans zu kämpfen. Sie haben Auffangstationen aufgebaut, wo die Orangutans hinkommen, wenn sie halb verhungert in den Wäldern oder bei Menschen zuhause gefunden werden.



    So eine Auffangstation schauen wir uns jetzt an. Gehst Du mit?
Hier geht es lang! Zu den Waldbränden
© Meike Kunkel